Ändern Corona und Homeoffice die Immobiliennachfrage?

22.1.2021 – Die geografische Nähe zum Büro hat an Bedeutung verloren. Die Menschen pendeln weniger zwischen Arbeitsort und Wohnort. Der Trend zum Homeoffice wurde durch die Coronakrise massiv verstärkt. Was wird davon bleiben? Und wird dies die Nachfrage nach Wohnimmobilien beeinflussen?

Das Corona-Jahr 2020 verschiebt die Nachfrage im Immobilienmarkt: Mehr Menschen dürften Wohnungen und Häuser in Gegenden suchen, die etwas weiter entfernt von den grossen Städten liegen – und wo Preise und Mieten tiefer sind. Diese Prognose macht die UBS in einer neuen Analyse.

Link: https://www.ubs.com/global/en/wealth-management/chief-investment-office/market-insights/regional-outlook/2021/ubs-outlook-switzerland-january-de.html

Fazit:

  • Homeoffice wird auch nach der Coronakrise nicht wieder verschwinden. Die UBS geht davon aus, dass auch künftig ein Teil der Arbeit im Homeoffice erbracht wird.
  • In den Zentren nehmen die Preise weiterhin zu, aber nicht überproportional
  • Andere Orte, an denen die Preise bisher nicht so sehr gestiegen sind, werden mehr profitieren (z.B. das Churer Rheintal, die Region um den Bodensee oder das Unterwallis).
  • Mehr Menschen leisten sich eine Immobilie in den Bergen, weil sie gelegentlich von der Ferienwohnung oder vom Chalet aus arbeiten wollen. In den wichtigsten Bergregionen stiegen die Preise letztes Jahr bereits so stark wie seit 2012 nicht mehr.

Und ein anderer Effekt wird von den Experten der UBS auch noch erwartet: Es ist nicht lange her, da haben viele Firmen Grossraumbüros eingerichtet. Das dürfte in Zukunft kaum mehr ein Trend sein. Das Büro dient verstärkt als Ort, wo sich die Mitarbeitende treffen und austauschen. Unattraktive Grossraumbüros werden seltener, ansehnliche Räumlichkeiten mit Stehtischen, Lounges, Sofas und Kaffeeecken häufiger anzutreffen sein.

Man kann es also wie folgt zusammenfassen: Vor- und „Fleissarbeiten“ kann man im Homeoffice erledigen. Hier setzen die Mitarbeitenden zunehmend auf eine schöne Wohnumgebung und auf Ferienorte. Für den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen stellt man sich ein angenehmes und anregendes Ambiente im „Büro“ vor. Die Arbeitgeber sind also gefordert.