So viel Vermögen haben Babyboomer bei der Pensionierung

27.09.2024 – Eine neue Untersuchung zeigt, dass Paarhaushalte bis zur Pensionierung deutlich über eine Million Franken ansparen. Trotzdem haben viele Bedenken, ob ihr Vermögen ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten.

Zusammenfassung:

– Die geburtenstarken Jahrgänge bereiten sich auf den Ruhestand vor.

– Das Medianvermögen dieser Babyboomer beträgt CHF 1,57 Millionen pro Paarhaushalt.

– Pensionskassen machen den grössten Anteil am Vermögen aus, mit einem Medianwert von CHF 593’000.

– Viele Babyboomer sind unsicher, ob ihr Vermögen für den gewünschten Lebensstil im Alter ausreicht.

Die 1964 Geborenen, der stärkste Jahrgang in der Schweiz mit 112’890 Personen, feiern in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag und blicken auf die bevorstehende Pensionierung. Viele von ihnen fragen sich, ob ihre Ersparnisse genügen, um ihren gewohnten Lebensstandard zu halten.

Laut einer Analyse des VZ Vermögenszentrums liegt das Medianvermögen der Babyboomer bei CHF 1,57 Millionen pro Paarhaushalt. Dieser Wert zeigt, dass die Hälfte der Haushalte weniger und die andere Hälfte mehr Vermögen hat. Im Gegensatz zum Durchschnittswert wird der Median nicht durch extreme Vermögenswerte verzerrt.

Die Untersuchung des VZ basiert auf Daten von rund 2’200 Paaren im Alter zwischen 60 und 68 Jahren mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von etwa CHF 100’000 bis CHF 214’000, die somit zum Mittelstand zählen.

Den grössten Vermögensanteil stellen die Pensionskassengelder dar, deren Medianwert bei CHF 593’000 liegt. Bei Haushalten ohne Wohneigentum machen diese Gelder 57 Prozent des Gesamtvermögens aus, während sie bei Wohneigentum etwa ein Drittel des Vermögens darstellen.

Fast alle mittelständischen Babyboomer haben in die dritte Säule eingezahlt und dort im Durchschnitt CHF 135’000 angespart. Auf Bankkonten liegen durchschnittlich CHF 143’000, während knapp die Hälfte der Haushalte ein Wertschriftendepot besitzt. Der Medianwert dieser Depots beträgt CHF 91’000.

Trotz eines Vermögens von durchschnittlich CHF 1,57 Millionen fragen sich viele Babyboomer, ob dies ausreicht, um den gewünschten Lebensstandard im Alter zu halten. Laut dem VZ wird oft unterschätzt, wie viel Geld im Ruhestand tatsächlich benötigt wird. Für ein Ehepaar kann es, neben der AHV-Rente, schnell eine Million Franken zusätzlich erfordern, um lebenslang Ausgaben wie Hypotheken, Krankenkassenbeiträge, Steuern und weitere Kosten zu decken.

Zudem sinken die Ausgaben nach der Pensionierung oft nicht so stark, wie erwartet. Besonders Gesundheitskosten, wie Zusatzversicherungen und Selbstbehalte, können ansteigen. Ausserdem haben Rentner mehr Zeit – und somit mehr Gelegenheiten, Geld auszugeben, etwa für Reisen.

Aus einem Pensionskassenguthaben von rund CHF 600’000 kann ein solcher Paarhaushalt mit den heutigen Umwandlungssätzen im Referenzalter mit einer Altersrente von rund CHF 30’000 rechnen. Hinzu kommen die Altersrenten aus der AHV, welche für Ehegatten bekanntlich plafoniert sind. Im Maximum fliessen hier in diesem Jahr CHF 44’100. Künftig wird dies ansteigen, da die 13. Altersrente ausbezahlt wird und per 2025 auch die Altersrenten angehoben werden. Damit kann ein solcher Haushalt (bei vollem Rentenbezug im Referenzalter) mit einem Alterseinkommen von CHF 75’000 bis CHF 80’000 rechnen. Nicht schlecht, aber für viele ziemlich weit vom erzielten Lohn entfernt. Ohne zusätzliche Ersparnisse, muss der Lebensstandard wohl reduziert werden.