Sinnloser Kampf der SNB?

25.5.2020 – Vor der Finanzkrise der Jahre 2008/09 betrugen die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank rund CHF 50 Mia. Heute sind es rund CHF 800 Mia. Trotzdem sank der Kurs des EURO von über 1.60 auf rund 1.05. Eigentlich kaufte die SNB in den letzten Jahren haufenweise EURO und USD und flutete die Märkte mit Schweizerfranken. Dies mit dem Ziel den Franken zu schwächen, um primär der Exportindustrie zu helfen. Nur scheint die Rechnung nicht aufzugehen, wie die Entwicklungen gezeigt haben und die folgende Grafik eindrücklich dokumentiert.

Der Hauptgrund für den starken Schweizer Franken ist leicht ausgemacht: Seit der Finanzkrise rutscht die Eurozone sowohl wirtschaftlich aus auch politisch von einer Krise in die nächste. Das treibt Anleger scharenweise in sichere Häfen wie dem Schweizer Franken. Allein während der europäischen Schuldenkrise 2012 feuerte die SNB rund CHF 180 Mia in die Märkte, um die Landeswährung zu schwächen.

Was könnte diesen Trend stoppen? Wohl nur eine harmonische und konsequente EU-Politik verbunden mit zunehmender wirtschaftlicher Stabilität. Angesichts der aktuellen Corona-Krise bleibt dies wohl Wunschdenken und Schweizer Anleger müssen sich auf eine Fortsetzung des Trends einstellen. Die Massnahmen der SNB führen wohl nur zu einer Verlangsamung der Entwicklung aber weiterhin nicht zu einer Trendumkehr. Die Parität zwischen EURO und CHF ist wohl nur eine Frage der Zeit.