Inflationsraten bleiben hartnäckig hoch

7.3.2023 – Die Inflationsraten in Europa inkl. der Schweiz bleiben hartnäckig hoch. Während Ökonomen im Februar mit weiter sinkenden Inflationsraten gerechnet haben, zeigt sich nun, dass dem nicht so ist. Die Prognosen waren zu optimistisch. In der Schweiz fiel die Jahresteuerung im Februar gar höher aus als im Januar.

In der Schweiz ist die Jahresteuerung im Februar leicht angestiegen. Im Januar betrug sie 3,3% und nun im Februar 3,4%. Die Prognosen der Ökonomen sahen laufend sinkende Teuerungsraten vor. Auch in der EU ist die Teuerung hartnäckig und höher als es prognostiziert wurde.

Die Treiber der Teuerung sind längst nicht mehr „nur“ Energiepreise. Die Preise steigen nun auf breiter Front. In der Schweiz ist mit einem weiteren Teuerungsschub zu rechnen, da sich die Wohnkosten laufend erhöhen und mit steigenden Mietzinsen zu rechnen ist.

Ökonomen passen nun laufend ihre Erwartungen nach oben an. In der Schweiz wird neu erwartet, dass die Teuerung noch weiter ansteigen könnte – es ist bereits von 3,7% Jahresteuerung die Rede. Bisher wurde erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank ihre Leitzinsen im März letztmals anhebt. Nun rechnen aber Ökonomen damit, dass unsere Notenbank noch weitere Zinsschritte vollziehen wird. Letztlich werden die Notenbanken der USA, der EU und auch der Schweiz ihre Leitzinsen vermutlich soweit anpassen, dass diese die Teuerungsraten übersteigen (und damit die Realzinsen in den positiven Bereich führen). Es bleibt zu hoffen, dass die Inflationsraten weltweit bald wieder sinken, denn die Teuerungsraten sind derzeit deutlich höher als die Leitzinsen:

  • USA: Inflationsrate 6,4% (Jahresteuerung im Januar) / Leitzinsen 4,5% – 4,75%
  • EU: Inflationsrate 8,6% (Jahresteuerung EURO-Zone im Januar) / Leitzinsen 3,0%
  • Schweiz: Inflationsrate 3,4% (Jahresteuerung im Februar) / Leitzinsen 1,0%

Es muss mit weiteren Leitzinserhöhungen gerechnet werden – insbesondere in der EURO-Zone und auch der Schweiz. Damit werden auch die Zinsbelastungen für Hypothekarschuldner ansteigen. Obligationenanleger müssen ebenfalls mit steigenden Zinsen rechnen, was insbesondere bei langlaufenden Obligationen zu Verlusten führen würde. Es sollten vorderhand eher Obligationen mit kürzeren Duration bevorzugt werden.

Für die Schweiz rechnen viele Ökonomen nun mit Leitzinserhöhungen in einen Bereich von 2% – 2,5%. Dadurch würden auch die SARON-Sätze um 1% – 1,5% ansteigen (aktuell liegt der SARON bei +0,93%) und die entsprechenden Hypotheken deutlich verteuern. Bei diesen Zinsprognosen wird weiterhin von sinkenden Teuerungsraten ausgegangen. Sollte sich in der Schweiz die Inflationsrate auf dem aktuellen Niveau halten, müsste die Schweizerische Nationalbank die Leitzinsen wohl noch deutlich stärker nach oben anpassen. Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt.