Der Bär geht um…

12.12.2018

Als Börsenbaisse oder als Bärenmarkt wird eine Abwärtsbewegung bezeichnet, bei der Aktien und Indizes mehr als 20% unter ihren erreichten Höchstkursen notieren. Dies lässt sich (leider) zunehmend feststellen. Gemäss einem heutigen Artikel in der Finanz und Wirtschaft, der sich auf Aussagen der Société Générale bezieht, notiert bereits mehr als jede zweite Aktie des über 1’600 Titeln umfassenden Weltaktienindex von MSCI mehr als 20% unter den Jahreshöchstkursen.

Auch eine kurze Analyse der Indexstände fördert den mangelnden Gesundheitszustand der Aktien zutage. Bei einigen der wichtigsten Aktienindizes machten die Tiefststände der letzten Tage/Wochen eine Differenz von über 20% zu den Jahreshöchst aus, was aus der nachfolgenden Liste ersichtlich ist.

Wie wird es weitergehen? Dies wird primär vom Verhalten an den US-Börsen abhängen, welche seit dem Spätsommer auch Schwäche zeigen. Frühere Bärenmärkte endeten in der Regel mit einer wahrnehmbaren Aufmerksamkeit in der Tagespresse und mit panikartigen Verkäufen und entsprechend hohen Volatilitäten – dies alles war bis anhin nicht feststellbar. Es ist zu befürchten, dass die Abwärtstendenz noch nicht zu Ende ist.

Liste mit Börsenindizes „Differenz zwischen Tiefst- und Höchstkursen 2018 – Jahresanfang bis heute (YTD)“ – im „Baissemodus“

  • Differenz über 30%
    • Schanghai (A-Index)
    • Athen (AGI)
  • Differenz 25%-30%
    • Mailand (FTSE Mib)
    • Istanbul (National 100)
    • Buenos Aires (Merval)
    • Hong Kong (Hang-S)
  • Differenz 20%-25%
    • Frankfurt (DAX)
    • Wien (ATX)
    • Brüssel (BEL 20)
    • Moskau (RTS US$)
    • Warschau (WIG 20)
    • Sao Paulo (Bovespa)
    • Mexico City (IPC)
    • Manila (PSE-Composite)
    • Seoul (Composite)

Viele europäische Indizes sowie die wichtigsten US-Indizes sind noch nicht im Baisseterrain angekommen. Trotzdem: Die europäischen Börsen haben im Schnitt über 15% verloren. Auch die US-Indizes sind unter Druck gekommen, so verlor der Dow Jones zwischenzeitlich über 12%. Und in der Schweiz? Beim breiteren SPI-Index liegt die Spannweite zwischen Tiefst und Höchst bei knapp 10%.