10.12.2025 – Die Schweiz führt in der höheren Berufsbildung neue, international verständliche Titel ein: «Professional Bachelor» (für eidg. anerkannte Fachausweise und Abschlüsse einer höheren Fachschule HF) und «Professional Master» (für eidg. anerkannte Diplome). Ziel dieser Revision des Berufsbildungsgesetzes ist es, die Attraktivität der berufspraktischen Laufbahnen zu erhöhen und deren Anerkennung im Ausland zu verbessern. Der Nationalrat hat heute der Vorlage klar zugestimmt, sodass sie kurz vor der Schlussabstimmung steht.
„Unser“ Abschluss zum Fachausweis in Finanzplanung wird damit künftig den Titelzusatz „Professional Bachelor“ tragen.
Neu können eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen auch auf Englisch absolviert werden. Zudem dürfen künftig nur noch Anbieter eidgenössisch anerkannter Bildungsgänge die Bezeichnung «Höhere Fachschule» verwenden. Eine vorgeschlagene Differenzierung der Titel – etwa «Professional Bachelor» für höhere Fachprüfungen und «Professional Bachelor in …» für höhere Fachschulen – wurde vom Parlament verworfen.
Die Reform ist politisch weitgehend unbestritten, da sie als wichtiges Signal gegen den Fachkräftemangel gilt. Der Bundesrat weist darauf hin, dass Hochschulabschlüsse in den letzten Jahren stärker zugenommen haben als Abschlüsse der höheren Berufsbildung, was zu einer Unterversorgung an praxisorientierten Fachkräften führen kann – insbesondere für KMU. Gleichzeitig haben Absolventinnen und Absolventen dieser Bildungsgänge hervorragende Arbeitsmarktchancen. Da ihre Diplome im Ausland jedoch oft wenig bekannt sind, sollen die neuen Titel die internationale Vergleichbarkeit stärken und die berufliche Bildung insgesamt aufwerten.
Per wann diese Änderungen in Kraft treten ist derzeit noch unbekannt. Auch steht die Schlussabstimmung noch aus, welche aber Formsache sein wird.



