Neuer Rekord bei Rentnerzahlen und Fachkräftemangel

30.1.2023 – Es herrscht ein regelrechter Rentnerboom in der Schweiz. Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS), welche am letzten Donnerstag veröffentlicht wurden zeigen dies deutlich auf. Im Jahr 2021 haben 96’292 Personen in der Schweiz zum ersten Mal ihre AHV-Altersrente bezogen. Die Zahl wächst gemäss BFS rasant an und liegt um rund 10’000 Personen höher als noch im Jahre 2015.

Per Ende des laufenden Jahrzehnts werden mehr als 2,2 Millionen Menschen in der Schweiz pensioniert sein. Heute sind dies „erst“ 1,7 Millionen. Zur Sicherung des Lebensunterhalts ist die AHV natürlich ein zentrales Element, erhalten doch mehr als 98% der Rentner eine Altersrente aus der ersten Säule.

Die Pensionierungswelle kommt nun so richtig ins Rollen. Die Generation der Babyboomer geht langsam aber sicher in Rente. Die Jahrgänge der 1960er-Jahre sind die Babyboomer der Schweiz. Der geburtenstärkste Jahrgang war 1964 – jene Personen sind also in diesem Jahr 59 jährig und stehen damit ein paar Jahre vor ihrer Pensionierung. Dementsprechend wird eine laufende Erhöhung der Rentnerzahlen vorausgesagt:

Die Babyboomer gehen in den nächsten Jahren in Rente, aber es rücken nicht genug junge Arbeitskräfte nach. Dies führt zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels und zwar auf allen Ebenen.

Gemäss Berechnungen des Kompetenzzentrums für Demografie in Basel werden im Zeitraum zwischen 2023 und 2029 insgesamt 788’000 Personen das Alter 65 erreichen. Neue 20-Jährige gibt es im selben Zeitraum 640’000. Dadurch ergibt sich insgesamt zwischen 2023 und 2029 eine Lücke von 148’000 potenziellen Arbeitskräften. Bis 2040 vergrössert sich diese Lücke auf insgesamt 321’000 potenzielle Arbeitskräfte.

Dieser Negativsaldo hat gravierende Folgen: Der Fachkräftemangel verschärft sich. Aber nicht nur das. Der Basler Demograf Manuel Buchmann sagt: «Neben einem Fachkräftemangel haben wir mittlerweile auch einen generellen Arbeitskräftemangel.» Es fehlen nicht mehr nur hoch qualifizierte Informatiker und Ingenieure, sondern auch mittel und tief qualifizierte Arbeitskräfte in der Gastronomie oder der Pflege. «Der Arbeitskräftemangel ist in vielen Branchen bereits Realität, er ist das erste Symptom einer alternden Gesellschaft», so Buchmann.

Quelle: Vorsorgeforum.ch